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Beitrag: Die digitale Sprechstunde ist da – und bleibt

Beitrag: Die digitale Sprechstunde ist da – und bleibt

Digitalisierung verändert das Gesundheitswesen

Die Digitalisierung hat das Gesundheitswesen in den vergangenen Jahren tiefgreifend verändert, und besonders die Telemedizin ist heute aus dem Praxisalltag vieler Ärzt:innen nicht mehr wegzudenken. Was in der Pandemie zunächst als pragmatische Übergangslösung entstand, ist 2025 längst fester Bestandteil einer modernen Versorgung. Ob Routinekontrolle, Nachsorge oder psychologische Beratung, die digitale Sprechstunde wird von immer mehr Patient:innen genutzt.

Vorteile der Telemedizin

Ihre Vorteile liegen auf der Hand: Für Patient:innen bedeutet Telemedizin eine erhebliche Zeitersparnis, da lange Anfahrtswege und Wartezeiten entfallen. Gerade in ländlichen Regionen, in denen die medizinische Infrastruktur oft dünn ist, verbessert sie den Zugang zur Versorgung und entlastet damit gleichzeitig die Praxisorganisation. Auch einfache Anliegen wie Krankschreibungen, Befundbesprechungen oder Rezeptwünsche lassen sich digital abwickeln, wodurch mehr Kapazitäten für komplexere Fälle vor Ort entstehen. Besonders für chronisch Kranke oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität ermöglicht die digitale Betreuung eine kontinuierliche ärztliche Begleitung. Auch psychologische Beratungen profitieren davon: Viele Betroffene empfinden die Hemmschwelle niedriger, Hilfe in einem vertrauten Rahmen wie dem eigenen Zuhause in Anspruch zu nehmen.

Grenzen der digitalen Sprechstunde

Dennoch ist Telemedizin kein Allheilmittel. Manche Diagnosen erfordern zwingend eine körperliche Untersuchung, etwa bei Hauterkrankungen oder Atemwegsproblemen. Hinzu kommen technische Hürden: Nicht alle Patient:innen verfügen über eine stabile Internetverbindung oder ausreichend digitale Kenntnisse. Zudem lebt das Arzt-Patienten-Verhältnis besonders in der Hausarztpraxis von Vertrauen und Nähe. Aspekte, die sich nur bedingt durch den Bildschirm vermitteln lassen. Deshalb sollte immer individuell entschieden werden, ob ein digitaler oder persönlicher Termin die richtige Wahl ist.

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Rechtliche Rahmenbedingungen

Auch rechtlich hat sich viel getan. Seit der Lockerung des Fernbehandlungsverbots im Jahr 2018 ist die ausschließliche Fernbehandlung in Deutschland unter bestimmten Bedingungen erlaubt, sofern sie ärztlich vertretbar ist und Patient:innen entsprechend aufgeklärt werden. Gleichzeitig bleibt der Datenschutz ein zentrales Thema. Digitale Sprechstunden müssen über zertifizierte Anbieter laufen und die Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) erfüllen. Darüber hinaus gelten dieselben Dokumentationspflichten wie bei einem Vor-Ort-Besuch, und die Abrechnung ist sowohl im kassenärztlichen Bereich (nach EBM) als auch privat (nach GOÄ) möglich.

Telemedizin im Praxistest

Studien, unter anderem des Robert Koch-Instituts, zeigen, dass Telemedizin einen messbaren Beitrag zur Verbesserung der Versorgungsqualität leisten kann, vorausgesetzt, sie wird indikationsgerecht eingesetzt. Für Arztpraxen bedeutet das: Telemedizin sollte nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zur klassischen Versorgung verstanden werden. Sie ist ein Werkzeug, das Effizienz schafft, Zugänge erleichtert und neue Versorgungsformen ermöglicht, ohne den persönlichen Kontakt vollständig zu ersetzen.

Fazit: Hybride Gesundheitsversorgung als Zukunftsmodell

Telemedizin 2025 ist weit mehr als ein kurzfristiger Trend. Sie ist ein zentraler Bestandteil einer hybriden Gesundheitsversorgung, die Effizienz, Sicherheit und Patientennähe miteinander verbindet.

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